Drei Erkenntnisse, wie sich unsere Arbeit verändert hat.

Wir befinden uns immer noch in einem Prozess der Veränderung. Und diese Zeit wird uns nachhaltig verändern. Soviel ist klar.

Wir haben mit großen Herausforderungen zu kämpfen. Und dieser Kampf hat sicherlich auch mit uns selbst zu tun und wie jeder Einzelne diese Veränderung der Arbeit zulässt.

Aber – und das muss man verinnerlichen – alles, was sich verändert und wie wir unsere Arbeits- und Denkweise anpassen, wird auch nach Corona Bestand haben.

Daily Struggle

Klar, man hatte vorher schon Erfahrung mit Homeoffice. Aber die letzten acht Wochen waren noch mal etwas anderes und neues. Und das erfordert ein neues Mindset.

Wichtiger als jedes Tool, welches die digitale Zusammenarbeit erleichtern könnte, ist die Kommunikation im Team. Es ist und bleibt das erste und letzte was wir tun (müssen): Miteinander reden. Und das fängt bei der Frage an, wie es einem geht, den gegenseitigen Erwartungen, bis hin zur Formulierung klarer Ziele für bestimmte Prozesse und wie wir dorthin kommen. Also Denkaufgaben, die auch im physischen Miteinander schon immer da waren. Jedoch mit einer völlig anderen Wichtigkeit und Verbindlichkeit. Denn ohne Agenda verliert man sich.

Wir haben Wege gefunden, sortiert und nach und nach neue Rituale eingeführt. Jeder für sich seinen Tagesablauf, aber auch im Team. Hier gilt es auszuprobieren. Trial & Error. Macht etwas Sinn: weitermachen; wenn nicht: daraus lernen, es verändern oder skippen. Wichtig dafür ist abermals das Reden und Nachfragen. Was hat Sinn gemacht und was nicht.

Zugleich haben wir einen Leitfaden entwickelt. Wir haben die Punkte aufgeschrieben, auf die wir wie und mit welchen digitalen Tools in der Zusammenarbeit achten müssen. Es gibt tatsächlich sehr gute Hilfsmittel (bspw. Slack, Trello, Miro), deren wahrer Mehrwert sich in unserer bisherigen Arbeitsweise noch nicht komplett entfalten konnte.

Aber auch Vorbereitung von Meetings sowie festlegen von Zielen im Meeting, Moderation, Video-Meeting Regeln (Mikros stummschalten, ausreden lassen etc.) dienen zur besseren und effizienteren Kommunikation, wenn man sich nicht physisch gegenübersitzt. 

Davon abgesehen haben wir auch andere gemeinsame Rituale geschaffen, wie beispielsweise ein wöchentliches Team Zoom Yoga oder das gemeinsame virtuelle Bierchen am Abend.

Eine weitere Erkenntnis haben die ersten Wochen im Homeoffice gebracht: Es ist hilfreich, privates und berufliches einigermaßen zu trennen. Ohne klare Absprache, wer sich wann um die Kinder kümmert und ohne räumliche Trennung (Arbeitszimmer), ist es tatsächlich schwer wie gewohnt zu arbeiten und einen klaren Gedanken zu fassen.

Don´t Stop. Keep Going.

Es gab auch vor Corona schon Themen, die bei uns eine prägende Rolle spielten. Vertrauen innerhalb des Teams stellt für unsere Arbeit beispielsweise eine zentrale Säule dar. Dieses Vertrauen gilt es am Leben zu erhalten. Aber das bedarf im Remote Setting auch einer klaren Kommunikation von Zielen, gegenseitigen Erwartungen und Verteilung von Aufgaben mit entsprechenden Fristen, so dass sich jeder auf den Support des / der anderen verlassen kann und die Themen weiter voranschreiten.

Dazu gehört aber auch die Organisation der eigenen Arbeit. Wann kann ich arbeiten, und wie bin ich erreichbar? Wann telefoniere ich und wann brauche ich Raum für Deepwork?

Das sind alles Prozesse, die man auch für sich selbst neu verinnerlichen muss. Denn Selbstdisziplin muss man tatsächlich auch lernen. 

Ein anderes wichtiges Thema ist die Weiterentwicklung des Teams. Das darf gerade jetzt nicht Ruhen, weshalb wir Online Tutorials für das Team machen. Interne Schulungen, so dass sich die Leute in Themenbereiche weiter reinfuchsen können, um auch in dieser Zeit Kompetenzaufbau zu betreiben. Es ist aber auch gerade jetzt extrem wichtig Bedürfnisse, Ängste und natürlich auch die Potentiale im Team im Blick zu behalten.

Die Krise als Chance verstehen.

Das ist natürlich zunächst abgedroschen und man liest es täglich zigfach in den Timelines. Aber dahinter steckt tatsächlich Wahrheit. Denn alles, was wir jetzt verändern, wird auch nach der Krise weiterbestehen und uns als Team stärker machen. Wir werden gelernt haben, worauf es wirklich ankommt, im Miteinander, aber auch welche Vorteile wir über neue Arbeitsweisen und digitale Tools gewonnen haben. Diese werden dann als selbstverständlich angesehen und genutzt werden.

Zudem wird Homeoffice bei uns eine zentrale Säule geworden sein. Die freie Entscheidung, wo wir arbeiten, stellt die größte Flexibilität dar und durch die Lerneffekte der vergangenen Wochen ist Arbeit ohne Verlust auch Remote vollumfänglich möglich. Sofern Homeoffice dann nicht mehr Kinderbetreuung bedeutet.

Wir wurden alle ins kalte Wasser gestoßen. Und alle durchleben die gleichen Phasen des Veränderungsprozesses, weshalb viele Dinge auch Zeit brauchen werden, bis sie vollends innerhalb des Unternehmens aber auch bei jedem selbst integriert und zum neuen Normalzustand geworden sind. Aber allein die Erkenntnis, dass man sich nicht mehr fragen muss, wann endlich alles wieder wie früher ist, sondern ganz im Gegenteil, sich eher zu fragen, was unser nächster Step sein wird, erfüllt mich mit großer Zuversicht.

Bonoer gleich Glück.