Ich könnte jetzt schreiben 12 Jahre Wahnsinn und immer weiter. Aber jedes Jubiläum lässt mich innehalten und auch demütig sein. Ich bin unendlich dankbar dafür, vor 12 Jahren die Entscheidung für die eigene Agentur, in der ich selbst gerne arbeiten möchte, getroffen zu haben. Ohne auch nur im Ansatz zu erahnen, was das am Ende für mich bedeutet und was es mit mir machen wird.
Es gab tiefe Täler, aber auch extrem viele magische Momente mit tollen Menschen, Kund*innen, Künstler*innen. Unterm Strich haben wir alles mitgenommen.
Was mir über die Jahre aber immer mehr zu denken gab, war der Sinn hinter all dem. Also die Frage, wie ich das, was mir selbst wichtig ist, was meine Überzeugungen sind, am besten in meine Arbeit, in Bonoer einfließen lassen kann.
Von Anfang an wollte ich das Agentur Game verändern. Groß gedacht für eine kleine Agentur. Aber ich bin es angegangen. Kann doch nicht so schwer sein. Es ging mir darum ein Arbeitsumfeld und Arbeitsklima zu schaffen, das auf die Mitarbeitenden und ihre Bedürfnisse ausgerichtet ist. Ein Raum in dem jedes Modell möglich ist und alle gehört werden.
Die Jahre haben mir gezeigt, dass es gerade in kleinen Teams eine unglaubliche Aufgabe darstellt, die Arbeit in ihren Grundfesten zu verändern. Wir haben alle eine bestimmte Werthaltung, ein Bild davon, was und wie Arbeit zu sein hat. Die Herausforderung ist, dass in kleinen Teams die Unterschiede sehr präsent werden, was es teilweise auch schwer macht, durch diese unterschiedlichen Auffassungen hindurch zu navigieren und es wirklich allen recht zu machen. Ich bin daran gewachsen. Ohne angekommen zu sein. Es ist und bleibt ein Weg, der nicht immer leicht für mich war und ist. Auf diesem Weg mussten auch schwere Entscheidungen getroffen werden und ich habe auch nicht immer die richtigen getroffen. Aber ich weiß jetzt, dass Offenheit und miteinander zu sprechen essentielle Tugenden sind, um die Mitarbeitenden auf diesem Weg mitzunehmen.
Ein zweiter wichtiger Punkt war und ist der Impact dessen, was wir machen. Ich habe zwei Kinder, die Welt und wie wir sie den nachfolgenden Generationen hinterlassen, liegt mir unglaublich am Herzen. Deshalb war schon immer klar, dass alles, was wir tun einen postiven Impact haben muss. Etwas, was in Agenturen meist ausser Acht gelassen wird, weil es vordergründig darum geht Kundenwünsche zu erfüllen. Das Ganze möglichst günstig und effektiv. Auch das wollte ich verändern. Ich wollte unsere Kund*innen von mehr Nachhaltigkeit begeistern. Am Anfang war es einfach noch zu früh dafür, inzwischen reden zwar alle darüber, aber es passiert immer noch zu wenig. Eine Gratwanderung. Aber ich habe auch daraus gelernt. Nämlich dass es nicht die eine richtige oder falsche Entscheidung gibt, dass man gar nicht alles auf einmal verändern muss und kann. Alles stellt ein Prozess dar. Die innere Haltung und jeder weitere Schritt in die richtige Richtung ist ein guter und wichtiger Schritt. Das sollte man mehr wertschätzen, anstatt sich dafür zu verurteilen.
Deshalb kann ich sagen.. Es ist und bleibt learning-by-doing und auch aus Fehlern zu lernen musste ich lernen. Hätte mir das vor 12 Jahren jemand gesagt, hätte ich entweder abgewunken oder hätte gesagt, das kann doch nicht so schwer sein.
Das Bild war eines der ersten Scribbles, die ich zu Bonoer gezeichnet hatte. Die Überzeugung bleibt…!
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